Die ersten 5 Tage sind vorbei – YOUNGO zieht eine Zwischenbilanz und stellt diese auf unserer ersten Pressekonferenz auf diesen Intersessionals vor.
Es ist beinahe Halbzeit der diesjährigen Zwischenverhandlungen und wir möchten euch mit einem Rückblick auf die Geschehnisse und unsere bisherigen Erfolge ins Wochenende entlassen. Der Mann mit dem Kaffee-Mobil erkennt inzwischen unsere Gesichter, wir haben uns mit anderen internationalen Jugengruppen vernetzt, hatten Treffen mit der deutschen Delegation, dem Botschafter von Fidschi und haben heute eine Pressekonferenz (Link zum UNFCCC Webcast) gegeben.
Die verschiedenen internationalen Jugend-Vereinigungen organisieren sich auf den Konferenzen als YOUNGO (Youth NGO) Netzwerk in themenspezifischen Working Groups. Diese verfolgen die formellen und informellen Verhandlungen, besuchen Side Events, sprechen in Panels und vernetzen sich untereinander, mit anderen NGOs und natürlich den Delegierten der anwesenden Nationen.
Abgesehen von inhaltlicher Lobbyarbeit nutzen viele Working Groups auch die Intersessionals, um eigene Workshops und Side Events auf der COP23 in Bonn zu planen, die unsere Sichtbarkeit und verbessern und unseren Forderungen eine Bühne bieten. Dafür hoffen wir natürlich auf gute Zusammenarbeit und rege Unterstützung von Fidschi, der kommenden COP Presidency.
Als vorläufiges Highlight der ersten Woche der Intersessionals hat YOUNGO heute morgen eine Pressekonferenz veranstaltet, auf der sechs Working Groups ihre vorläufigen Ergebnisse und jeweiligen Positionen vorgestellt haben. Unser Newbie Charlotte ist dabei gleich ins kalte Wasser gesprungen und hat das Statement der Working Group Ocean and Coasts vorgetragen, in der aus unserer Delegation auch Leonie und Sanny mitarbeiten.
Die komplette Pressekonferenz könnt ihr hier als Video abrufen.
Was in dem Video leider Aufgrund der Kameraeinstellung nicht zu sehen ist – in allerbester Manier der Facebook-Generation hat unser Moderator Nick von “PUSH Sweden” während der Statements Schilder mit Emojis hochgehalten, die unsere gemischten Gefühle ausdrückten.
Unser YOUNGO- Panelauf der Pressekonferenz war ziemlich repräsentativ für YOUNGO – international, gendermäßig ausgewogen und leider überwiegend vom Globalen Norden geprägt. Die Inklusion von Jugendlichen aus dem Globalen Süden ist ein Thema, das von YOUNGO immer wieder vorangetrieben wird und das auch uns unter den Nägeln brennt. Gerade die Stimmen derjenigen, die am härtesten vom Klimawandel beeinflusst sind, werden häufig nicht gehört, da die Akkreditierung oder das Geld fehlen, um an Konferenzen teilzunehmen, oder schlicht keine Visa erteilt werden.
Auch wenn an unserem Panel fast nur YOUNGO-Mitglieder und einige Mitglieder anderer NGO’s als Publikum teilgenommen haben, werten wir die Working-Group Pressekonferenz als Erfolg. Man braucht nicht immer einen prall gefüllten Plenar-Saal, um gehört zu werden. Es geht eher darum zu zeigen, dass wir hier sind und, dass wir aktiv an den Intersessionals teilnehmen.
Stay tuned
In den kommenden Tagen wird YOUNGO weitere Pressekonferenzen veranstalten. Eine dazu zur anstehenden COY13. Dies ist die Jugend-Vorkonferenz, die allen interessierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen offen steht. Ihr erfahrt hier mehr über die COY13 und wie ihr euch einbringen könnt.
Insgesamt ziehen wir also ein durchaus positives Fazit, wenn auch immer Luft nach oben besteht. Viele Fortschritte wurden gelobt, beispielsweise die. in den Verhandlungen um den Adaptation Fund. Trotzdem liegt noch viel Arbeit vor uns damit alle Verhandlungsergebnisse zeitnah und vollständig umgesetzt werden. Um es mit den Worten von unserer Panel-Teilnehmerin Anna zu sagen
»The Paris Agreement is not university. Don’t leave your assignment to the last moment.«
Autoren: Charlotte Lakemann und Leonie Ederli Fickinger