Anna Bäuerle ist seit diesem Jahr im Jugendbeirat der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden Württemberg. Der ist wiederum Teil der Jugendinitiative “Wir ernten was wir säen” (WEWWS). Die Klimadelegation möchte in Zukunft stärker mit WEWWS zusammen arbeiten. Deshalb haben wir Anna zu ihrem Engagement in Beirat und Initiative befragt, um euch deren Arbeit und Projekte vorzustellen.
Wie bist du auf Jugendinitiative und Jugendbeirat gekommen und warum bist du dabei?
Von der Jugendinitiative hatte ich schon früher mal gehört, ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, wie ich davon erfahren habe. Vom Jugendbeirat habe ich letztes Jahr dann zum ersten Mal von Paddy Mohr erfahren, die selbst Jugendbeirätin ist und beim Deutsch-Fidschianischen Jugendaustausch mit dabei war. Dann kam im November letzten Jahres über den E‑Mail Verteiler von Model United Nations Baden-Württemberg die Info, dass man sich für den Jugendbeirat bewerben kann. In der Mail habe ich auch direkt die ersten Infos zum Bewerbungsprozess erfahren, und kurz darauf noch mit Paddy über die Arbeit des Jugendbeirats gesprochen.
Danach war ich sicher, dass ich mich gerne auch im Jugendbeirat engagieren möchte und habe mich beworben. Das ging eigentlich ganz einfach: Man musste dazu ein Onlineformular ausfüllen und zum Beispiel die eigene Motivation, bisheriges Engagement und konkrete Projektideen beschreiben. Das habe ich alles ausgefüllt, und abgeschickt, und schon bald darauf eine positive Rückmeldung erhalten. Ich habe mich riesig gefreut, und jetzt, nachdem ich alle anderen Jugendbeiräte kennengelernt habe, noch viel mehr Lust in den nächsten zwei Jahren gemeinsam etwas zu bewegen.
Was genau macht die Jugendinitiative? Wofür setzt ihr euch ein und welchen Einfluss habt ihr auf die Politik?
Die Jugendinitiative der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg dient dazu, mit den Ideen und Sichtweisen junger Menschen unsere jetzige und zukünftige Gesellschaft mitzugestalten. Wir, die jungen und zukünftigen Generationen, werden die Konsequenzen heutigen Handelns viel stärker spüren, als ältere Generationen. Wir müssen daher unsere Zukunft aktiv mitgestalten – und natürlich auch unsere Gegenwart. Wir wollen so leben, dass der Handlungsspielraum zukünftiger Generationen nicht kleiner wird, sondern dass sie die gleichen Möglichkeiten haben, ihren Bedürfnissen nachzukommen, wie wir.
Der Jugendbeirat ist Teil der Jugendinitiative. Er hat die Aufgabe, die Anliegen junger Menschen aus Baden-Württemberg an die Politiker und Politikerinnen unseres Landes zu tragen und sich für diese einzusetzen. Derzeit engagieren sich 25 junge Menschen aus ganz BaWü im Jugendbeirat, z.B. in Ludwigsburg, Friedrichshafen, Karlsruhe, Stuttgart, Freiburg, und Ulm. Der Jugendbeirat ist zudem Mitglied des Baden-Württembergischen Nachhaltigkeitsbeirats. Dort vertritt Jugendbeirat Sander Frank uns und über diese regulären Treffen stehen wir also auch im direkten Austausch mit Vertretern und Vertreterinnen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Gleichzeitig können wir in verschiedenen Arbeitsgruppen des Nachhaltigkeitsbeirats mitwirken und treffen uns regelmäßig mit dem Baden-Württembergischen Umweltminister. Und nicht zuletzt nehmen wir auch mit lokalen Aktionen und Projekten und durch den Austausch mit anderen Akteuren Einfluss auf die Politik. So können wir gemeinsam nachhaltiges Handeln in unserer Gesellschaft voranbringen.
Welches Treffen ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Ich bin, wie gesagt, erst ganz neu dabei, und habe daher noch nicht so viele Treffen miterlebt. Wir haben uns allerdings vor 2 Wochen mit dem Umweltminister des Landes BaWü Franz Untersteller in Stuttgart getroffen. Das lief wie folgt ab: Wir haben uns kurz vorgestellt, und dann mit ihm über unsere großen Ziele, Schwerpunktthemen und Projekte für 2018 gesprochen. Am Ende wurden natürlich auch noch viele, teils sogar persönliche Fragen gestellt. z.B. was Herr Untersteller persönlich im Alltag für die Nachhaltigkeit tut. Da lernt man Politiker nochmal auf einer ganz anderen Ebene kennen.
Gibt es ein Thema, das dir besonders am Herzen liegt?
Ich bin im Jugendbeirat, weil ich bei anderen jungen Menschen Interesse für das Thema Nachhaltigkeit wecken und dafür begeistern will, zum Beispiel durch gemeinsame Aktionen. Zudem will ich Sprachrohr für junge Menschen in Baden-Württemberg sein und die Ideen, Meinungen und Ansätze dieser jungen Menschen für eine zukunftsfähige Gesellschaft auf politischer Ebene einbringen.
Ich interessiere mich dabei für alle Aspekte der Nachhaltigkeit. Ganz besonders liegt mir – Überraschung – der Klimaschutz und Naturschutz, insbesondere auch der Meeresschutz, sehr am Herzen. Im Jugendbeirat möchte ich daran arbeiten, für diese Themen zu sensibilisieren und zu begeistern. Da ich derzeit in Ulm und Umgebung arbeite und wohne, will ich in den nächsten beiden Jahren insbesondere hier in der Region gemeinsam mit anderen jungen Menschen Projekte entwickeln und durchführen. Im Fokus steht dabei für mich die Bildung für Nachhaltige Entwicklung und der Austausch mit jungen Menschen. Gleichzeitig versuche ich, den Jugendbeirat und lokale Initiativen, Gruppen oder Organisationen in Kontakt zu bringen und zu vernetzen – gemeinsam sind wir stärker!
Wo kann man euren Aktivitäten folgen oder euch unterstützen?
Auf unserer Website kann man mehr über uns erfahren, unter https://jugendbeirat-bw.de. Wir sind auch aktiv auf Facebook und Twitter, und teilen dort Informationen über interessante Veranstaltungen oder Projekte, bei denen man oft auch selbst mitmachen kann, oder berichten über Neuigkeiten. Folgt uns gerne, wenn euch unsere Arbeit interessiert!
Facebook: https://www.facebook.com/wewws
Twitter: https://twitter.com/wewws_Bawue
Website: https://jugendbeirat-bw.de
Anna (26) hat in Rotterdam im Master Global Business and Sustainability studiert und war Ko-Koordinatorin der 13th Conference of Youth 13 (COY13) in Bonn. Sie ist seit November 2017 Mitglied der Klimadelegation.