Zum Ende der zweiten Woche der Zwischenkonferenz in Bonn möchten wir euch vorstellen, was die offizielle UN Jugendvertretung YOUNGO in den letzten Tagen gemacht hat. Durch YOUNGO haben wir die Möglichkeit, eine jugendliche Sicht in die Verhandlungen einfließen zu lassen. Wir erhalten beispielsweise Redezeit für ‘Interventionen’, in denen wir den Verhandlungstand/-prozess kommentieren. Besonders aktiv sind derzeit die YOUNGO Arbeitsgruppen zu den Themen Beteiligung, Bildung sowie Planung der Jugendkonferenz (COY — Conference of Youth).
In Paris gelangte, auch durch unsere Arbeit, die Idee der Generationengerechtigkeit in das Abkommen. Zur Umsetzung dieser Idee strebt die Arbeitsgruppe Beteiligung eine verstärkte Einbindung von Jugendlichen in die Verhandlungen an. Wir wünschen uns: einen Jugendpavillon bei der Klimakonferenz in Marrakesch, mehr Jugenddelegierte als Teil ihrer Länderdelegationen und die Weiterführung von Stipendien für Jugendliche aus dem Globalen Süden.
Einen Pavillon beim COP22 werden wir wohl nicht mehr bekommen, da der Gastgebervertrag bereits unterzeichnet ist und Änderungen schwer durchzubekommen sind. Stattdessen haben wir ‘YOUNGO on tour’ geplant. Wir möchten verschiedene Länderdelegationen bitten ihren Pavillon für einen Tag nutzen zu können. So werden wir überall sichtbar sein und ins Gespräch kommen können. Kooperierende Delegationen sollen unser Label ‘Jugendfreundlich’ erhalten.
Einige Länderdelegationen, beispielsweise die Niederlande und Norwegen, haben Jugenddelegierte. Wir möchten die Stimme der Jugend auch in andere Länderdelegationen bringen. Ein sechssprachiges Deklarationspapier gibt Delegationen die Möglichkeit ihre Unterstützung für das Projekt mitzuteilen.
Das dritte Projekt der Beteiligunggruppe sind Stipendien für Jugendliche aus dem globalen Süden. Bei den Klimaverhandlungen sind Jugendliche aus dem globalen Süden unterepräsentiert. Deshalb stellte die französische Regierung bei der COP21 in Paris 50.000 Euro für Stipendien zu bereit. Die Jugendlichen brauchten jedoch eine eigene Quelle für die Akkredetierung (Zulassung zur Konferenz). Aus diesem Grund konnten 80% der Bewerber nicht teilnehmen. Das Sekretariat meint dies sollte dieses Jahr kein Problem darstellen. Wir möchten auch dieses Jahr Stipendien ermöglichen und stehen dazu in Kontakt mit unseren Delegationen und möglichen Geldgebern. Die COY soll auch Jugendlichen, die nicht die Möglichkeit haben in das Konferenzzentrum zu gelangen, eine Beteiligung an der Konferenz ermöglichen. Zur Planung steht YOUNGO in Kontakt mit den Organisatoren. Es gibt auch Bemühungen für ein CampClimate vom YMCA außerhalb des Konferenzbereiches. Hier geht es zur Website von COY11 in Paris.
Die Arbeitsgruppe zum Thema Bildung hat sich viel mit Artikel 6 der Klimarahmenkonvention aus eindergesetzt. In dem Artikel geht es darum, zivilgesellschaftliches Engagement zu stärken – durch Bildung, Training und Schaffung von Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. YOUNGO konnte etwa 80% unserer Vorschläge in die Diskussion einbringen. Zur Unterstützung haben wir auch eine Aktion organisiert. Verhandler konnten eine Artikel-6-Pflanze (mit Sonnenbrille!) mit neuen Vorschlägen bewässern. Auf Klimaretter.de gibt es einen ausführlicheren Artikel von uns dazu.
Jetzt ziehen unsere Gedanken schon Richtung Marrakesch zur nächsten COP. Wir freuen uns sehr auf unsere Vorbereitung und natürlich darauf, wieder dabeisein zu können!
Luja von Köckritz