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Pressemeldung zu COP28: Klimadelegation verurteilt fehlende Finanzierung für das Ende der fossilen Ära

Junge Delegierte der Kli­madel­e­ga­tion engagieren sich auf der Weltk­li­makon­ferenz in Dubai für eine ambi­tion­ierte und ehrliche Bestand­sauf­nahme. Lesen Sie hier unsere Pressemel­dung zum Ende der COP28.


COP28: Klimadelegation verurteilt fehlende Finanzierung für das Ende der fossilen Ära

Die Klimakonferenz in Dubai zeigt, wie die Interessen einer fossilen Lobby die Glaubwürdigkeit von Klimaverhandlungen zerstört

Dubai, 13.12.2023

Tran­si­tion­ing away from fos­sil fuels in ener­gy sys­tems.” Das ist die entschei­dende Zeile im Ver­hand­lungsstrang der Glob­alen Bestand­sauf­nahme der Weltk­li­makon­ferenz COP28 zum Fortschritt des Paris­er Abkom­mens. Ist das die Abkehr vom Ver­bren­nen aller fos­silen Brennstoffe? 

Dies ist zwar ein Sig­nal Rich­tung Ende der fos­silen Ära, aber ein zu ver­haltenes und mit riesen­großen Schlupflöch­ern für die fos­sile Indus­trie,” sagt Julia Horn als Vor­stand der  Kli­madel­e­ga­tion e.V. 

Zum Ende der 28. Weltk­li­makon­ferenz in Dubai zeigen sich junge Men­schen ent­täuscht über das Ergeb­nis. Die Glob­ale Bestand­sauf­nahme sollte den Weg in den endgülti­gen und fairen Ausstieg aus fos­silen Energien weisen und den wis­senschaftlichen in einen poli­tis­chen Kon­sens zur Bekämp­fung der Kli­makrise wan­deln. Stattdessen ver­hin­derten wenige Staat­en und die enorme Präsenz fos­siler Lobbyist*innen die notwendi­gen Entschei­dun­gen, um die Chance zur Ein­hal­tung des 1.5 Grad-Ziels zu erhalten.

Unter­stützung Deutsch­lands und der EU fehlen

Die EU und auch Deutsch­land haben nicht genug finanzielle Unter­stützung für einen gerecht­en, fairen Ausstieg aus den fos­silen Energien an die Län­der des Glob­alen Südens zugesichert und geliefert. Ohne aus­re­ichende Finanzierung ist ein Ausstieg aus fos­silen Energien für manche Län­der nicht möglich. Deshalb ist das ent­täuschende Ergeb­nis dieser COP nicht nur Schuld der Ölstaat­en, son­dern auch der Län­der des Glob­alen Nor­dens, die aus ihrer his­torischen Ver­ant­wor­tung nicht die notwendi­gen Kon­se­quen­zen ziehen. Die deutsche Regierung kann dieser Erken­nt­nis auch nicht durch den mehr als notwendi­gen Schritt zur Stre­ichung der Kerosin­sub­ven­tio­nen und der Erhöhung des CO2-Preis­es in der aktuellen Haushalts­de­bat­te ausweichen.

Beschlusstext enthält gefährliche Schein­lö­sun­gen für fos­sile Energien 

Der Beschlusstext sug­geriert weit­er riskante und teure Schein­lö­sun­gen wie Kohlen­stoff­spe­icherung- und Abschei­dung (CCS) oder Nuk­learen­ergie zum Erre­ichen des 1,5°C‑Ziels des Paris­er Abkom­mens. Damit entste­hen Schlupflöch­er für alle fos­silen Pro­duzen­ten, weit­er Infra­struk­tur für Öl, Gas und Kohle auszubauen und die Ver­ant­wor­tung abzuwälzen. Das Ergeb­nis der COP28 sendet damit ein unzure­ichen­des Sig­nal an die Welt, die von der Kli­makrise beson­ders betrof­fe­nen Län­der­grup­pen mit dem klaren Ausstieg  aus fos­silen Energien vor den Kli­maauswirkun­gen zu schützen. 

Bausteine für die näch­sten Konferenzen 

Beim Mit­i­ga­tion Work Pro­gramme für die tat­säch­liche Umset­zung der Reduk­tio­nen der glob­alen Treib­haus­gase­mis­sio­nen ver­ständi­gen sich die Staat­en lediglich auf optis­che Kor­rek­turen ohne sub­stanzielle kli­marel­e­vante Leit­planken. Eine logis­che For­mulierung, wie die Glob­ale Bestand­sauf­nahme mit der Imple­men­tierung, d. h. dem Mit­i­ga­tion Work Pro­gramme, ver­bun­den ist, fehlt. Auch im Land­wirtschaftssek­tor als Verur­sach­er von 30% aller Treib­haus­gase­mis­sio­nen und in petro­chemis­chen Indus­trien müssen die Staat­en sich schnell­st­möglich auf eine klare Vision ver­ständi­gen, um die für den 1,5°C‑Pfad nötige Einsparung bei den Treib­haus­gase­mis­sio­nen von 43% bis 2030 gegenüber 2019 real­is­tisch erre­ichen zu können.

Am Ende bleiben viele offene Fra­gen, die es im kom­menden Jahr zu lösen gilt. Dazu zählt nicht zulet­zt drin­gend nötige Finanzierung der Indus­tri­es­taat­en für Kli­maan­pas­sung und Entschädi­gung ent­standen­er Schä­den und Verluste.

Pressekontakt:

Stella Eick, Pressekoordination
Tel.: +4915679372794
presse@klimadelegation.de
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