Zum Inhalt springen

… und Action! — COP22 im Rampenlicht

  • von

Ab heute ver­sam­meln sich für zwei Wochen Del­e­ga­tio­nen, Expert*innen und Inter­essierte aus aller Welt zur alljährlichen Kli­makon­ferenz. Nach­dem ver­gan­genen Novem­ber in Paris das neue Kli­maabkom­men ver­ab­schiedet wurde, sollen auf der COP in Mar­rakesch Wege beschlossen wer­den, wie das Abkom­men umgestezt wer­den kann.

Impression

So wird es zum einen darum gehen, wie die in den (I)NDCs for­mulierten Zusagen der Län­der ver­gle­ich­bar gemacht wer­den kön­nen. Dies ist bish­er nur schw­er möglich, da von den Län­dern beispiel­sweise kein ein­heitlich­es Ref­eren­z­jahr für die Emis­sion­sre­duk­tion­sziele genutzt wird oder die Einsparung von Emis­sio­nen an das BIP (Brut­toin­land­spro­dukt) gekop­pelt wurde. Dies macht es schw­er nachvol­lziehbar, ob die Zusagen wirk­lich so ambi­tion­iert sind, wie sie anhand der Zahlen scheinen und ob die Mit­glied­staat­en tat­säch­lich nach dem Grund­satz der gemein­samen, aber unter­schiedlichen Ver­ant­wor­tun­gen handeln.

Es ist Ziel des Gast­ge­ber­lan­des, die Kon­ferenz zu ein­er “COP of action” zu machen. Deswe­gen soll unter anderem ein Aktion­s­plan für die Anpas­sung der Land­wirtschaft an den Kli­mawan­del beschlossen wer­den. Dies ist ins­beson­dere für afrikanis­che und asi­atis­che Län­der anlässlich von Wach­s­tum­sprog­nosen für Bevölkerung und land­wirtschaftliche Pro­duk­tion und die durch den Kli­mawan­del zunehmende Verk­nap­pung von Wass­er- und Boden­res­sourcen von zen­traler Bedeu­tung. Außer­dem sollen Anpas­sung und Maß­nah­men im Zusam­men­hang mit Schä­den und Ver­luste durch den Kli­mawan­del zen­trale The­men wer­den. So wird unter anderem über einen Fünf-Jahres-Plan für das weit­ere Vorge­hen in Bezug auf Schä­den und Ver­luste verhandelt.

Nach­dem das Paris-Abkom­men in Reko­rdgeschwindigkeit von fast allen 196 Län­dern unter­schrieben wurde, stellt es auch in Hin­blick auf die Rat­i­fizierung, also des rechtlichen Inkraft­tretens, seinen Vorgänger, das Kyoto-Pro­tokoll, in den Schat­ten: Während dieses erst nach 8 Jahren inkraft­treten kon­nte, wird das Paris-Abkom­men bere­its am 4. Novem­ber 2016, also inner­halb eines Jahres nach sein­er Veröf­fentlichung rechtlich bindend. Entschei­dend war dafür, dass wichtige Emit­ten­ten wie die USA, Chi­na und Indi­en bere­its frühzeit­ig rat­i­fiziert haben.

Es bleibt jedoch abzuwarten, ob es die Staat­en bei der Rat­i­fizierung belassen. Denn obwohl das Inkraft­treten ein wichtiger Schritt war, reichen die Zugeständ­nisse und geplanten Maß­nah­men bish­er nicht aus, um die Kli­maer­wär­mung deut­lich unter 2°C zu hal­ten. Wichtig wäre also, dass die Staat­en auf­grund der Bestä­ti­gung durch die pos­i­tive Ein­stel­lung der anderen, die eige­nen Ambi­tio­nen stärken und dies auch in den NDCs umzusetzen.

Autor: Julius Schlumberger

Schlagwörter:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert