Jugendstimmen in Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen
Die Klimadelegation e.V. ist als zivilgesellschaftliche Beobachterin bei der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) akkreditiert. Dadurch dürfen wir an den alljährlichen Weltklimakonferenzen (COPs) und Vorverhandlungen (SBs, immer in Bonn) teilnehmen.
Dort und darüber hinaus setzen wir uns für globale, intergenerationale und intersektionale Klimagerechtigkeit ein.
Unsere Aktivitäten
Wir entwickeln detaillierte Forderungen für globale, intergenerationale und intersektionale Klimagerechtigkeit. Durch unsere geologische Lage fokussieren wir uns auf die klimapolitischen Positionen von Deutschland und der Europäischen Union.
In Gesprächen richten wir unsere Forderungen an politischen Entscheidungsträger*innen aus Länderdelegationen, Ministerien und Parlamenten. Die Gespräche können vertraulich in kleinen Runden oder öffentlich auf Podien sein.
Wir initiieren und unterstützen medienwirksame Protestaktionen und Kampagnen, um politische Entscheidungsträger*innen durch öffentlichen Druck auf unsere Forderungen für Klimagerechtigkeit aufmerksam zu machen.
Unsere Positionspapiere
Zur 28. Weltklimakonferenz in Dubai finden Sie hier unser Positionspapier mit dem Titel “Aussteigen bitte — der Anfang vom Ende der Fossilen” zu wichtigen Verhandlungsthemen, die unsere Mitglieder vor Ort in Verhandlungen und direkten Gesprächen sowie gegenüber Medien vertreten.
Zur 27. Weltklimakonferenz in Sharm El Sheikh finden Sie hier unser Positionspapier mit dem Titel “Climate Justice: It’s our responsibility” mit allen Forderungen zu Klimaschutz‑, anpassung und der Entschädigung von Schäden und Verlusten.
Zur 26. Weltklimakonferenz in Glasgow finden Sie hier unser vollständiges Positionspapier mit dem Titel “Zeit zu handeln” mit ausführlichen Forderungen zu allen Verhandlungsthemen, eine Kurzzusammenfassung für Entscheidungsträger*innen sowie eine Übersicht der Kernforderungen.
Die erste Jugenddelegation aus Deutschland
Die Klimadelegation e.V. ging 2019 aus einer Arbeitsgruppe des inzwischen aufgelösten Jugendbündnis Zukunftsenergie hervor, die schon 2008 die erste deutsche Jugenddelegation zu einer Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen entsandte, damals die COP14 in Posen, Polen. Ein Jahr später setzten wir unsere Arbeit mit einer weiteren Jugenddelegation auf der COP15 in Kopenhagen fort. 2011 veranstalteten wir gemeinsam mit der Klima-Allianz den Jugend-Klima-Gipfel. Und seitdem schicken wir jedes Jahr junge Menschen als zivilgesellschaftliche Beobachter*innen und junge Expert*innen auf die UN-Klimakonferenzen. Neben den großen, international bekannten Klimagipfeln wie der COP21 in Paris sind wir auch auf den alljährlichen Zwischenverhandlungen (SBs oder Intersessionals) in Bonn aktiv.
Wie wir uns auf Weltklimakonferenzen organisieren
Jugenddelegierte organisieren bei den Weltklimaverhandlungen in der internationalen Jugendvertretung YOUNGO (Youth NGOs). YOUNGO hat in den großen Plenarversammlungen, bei denen knapp 200 Länder diskutierten abstimmen, einen Sitz und Redezeit. Wir können also gemeinsam Reden vorbereiten und so versuchen, Einfluss auf die Debatte zu nehmen. Das ist wichtig, weil wir als junge Beobachter*innen nicht selbst über den Text entscheiden können, sondern unsere Stimmen durch die Länderdelegationen als Sprachrohr in den Prozess eingebracht werden müssen. Welchen Einfluss wir damit haben? 2015 zum Beispiel schaffte es das Stichwort “Generationengerechtigkeit” wegen des jahrelangen Drucks der Jugendorganisationen in die Präambel des Pariser Klimaabkommens.
Zusammen geht mehr
In all den Jahren haben wir starke internationale Netzwerke gebildet. 2018 stellten wir beispielsweise einen deutsch-französisch-polnischen Jugendaustausch auf der COP24 in Katowice, Polen, auf die Beine. Ein Jahr zuvor organisierten wir mehrere Talanoa-Dialoge (fidschianische Diskussionsform) auf der COP23 in Bonn. Seit der COP24 in Katowice ist die deutsche Jugend auf UN-Klimakonferenzen besonders stark vernetzt und nutzt die neue, enge Bindung für gemeinsame Projekte und Appelle an die Politik.