Pressemitteilung, 17.06.2021
Virtuelle Klimakonferenz: Jugend fordert mehr Partizipationsmöglichkeiten
Nach eineinhalb Jahren luden die Vereinten Nationen wieder zu Klimazwischenverhandlungen ein, um Entscheidungen für die Weltklimakonferenz 2021 vorzubereiten. In den vergangenen drei Wochen, vom31. Mai bis 17. Juni, diskutierten die Unterzeichnerinnenstaaten des Pariser Abkommens zum ersten Malvirtuell. Die deutschen Jugendorganisationen Klimadelegation e.V. und die Stiftung der Rechtezukünftiger Generationen sind seit über zehn Jahren auf den Verhandlungen vertreten. Die Jugendbeobachterinnen vernetzen sich international, und sichern Partizipationsmöglichkeiten, um Perspektiven junger Menschen in die Klimapolitik einzubringen.
“Grundsätzlich begrüßen wir, dass die Verhandlungen virtuell stattfinden. Das wird der aktuellen weltweiten Gesundheitslage gerecht. Allerdings muss auf den Konferenzen die Partizipation von jungen Menschen und besonders vulnerablen Gruppen gewährt sein. Es kann nicht sein, dass bestimmte Personengruppen wegen schlechten Internetverbindungen nicht an den Verhandlungen teilnehmen können. Wir brauchen gleiche und faire Teilnahmebedingungen für alle!” — Tilman Ziel von der Stiftung der Rechte zukünftiger Generationen
Insgesamt schätzen die Jugendbeobachterinnen die Fortschritte der informellen Verhandlungsrunde als nicht ausreichend ein. Nachdem die Weltklimakonferenz letztes Jahr ausfallen musste, wurden viele Entscheidungen aufgeschoben, die nun überfällig sind. Es ist wichtig, dass die begrenzte Verhandlungszeit in Zukunft verstärkt für inhaltliche Debatten genutzt wird und Diskussionen zum Prozess minimalistischer gestaltet werden. Da die Verhandlungsrunde im virtuellen Raum stattfand, durften keine Entscheidungen, sondern nur informelle Verabredungen getroffen werden. Eine Befürchtung der Jugendbeobachterinnen ist es, dass der informelle Status der Verhandlungen dazu führt, dass die Ergebnisse in der bevorstehenden Konferenz nicht ausreichend berücksichtigt werden
“Wir können in Glasgow nicht wieder bei Null anfangen. Dafür ist keine Zeit bei diesen dringenden Fragestellungen zur Bekämpfung der Klimakrise! Wir erwarten von allen Regierungen, in den kommenden Monaten bis zur COP26, dass auf den Ergebnissen dieser Zwischenverhandlungen aufgebaut wird u.a. bei dem angekündigten Treffen der Ministerinnen im Juli und der Pre-COP imSeptember. Entscheidungsträgerinnen dürfen Glasgow nicht mit leeren Händen verlassen.” — Pia Jorks, Vorsitzende Klimapolitik von der Klimadelegation e.V
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