Klimadelegation e.V. wurde 2019 gegründet, unsere Arbeit reicht jedoch weit zurück. Bereits 2008, als Arbeitsgruppe des inzwischen aufgelösten Jugendbündnis Zukunftsenergie, entsanden wir die erste deutsche Jugenddelegation zu den UN-Klimaverhandlungen in Posen (Polen). Ein Jahr später setzten wir unsere Arbeit mit einer weiteren Jugenddelegation auf der COP15 in Kopenhagen fort. 2011 veranstalteten wir gemeinsam mit der Klima-Allianz den Jugend-Klima-Gipfel. Und seitdem schicken wir jedes Jahr junge Menschen als zivilgesellschaftliche Beobachter und junge Expert*innen auf die UN-Klimakonferenzen. Neben den großen, international bekannten Klimagipfeln (COPs) wie der COP21 in Paris sind wir auch auf den Zwischenverhandlungen (SBs oder Intersessionals) aktiv.
Als Sprachrohr für die Jugend unterwegs

Wir beobachten die Verhandlungen und bereiten diese für junge Menschen verständlich auf. In Gesprächen mit Verhandlungsführer*innen und auf Veranstaltungen wie Panel-Diskussionen bringen wir unsere Ansichten ein. Wir befinden uns damit in Gesellschaft zahlreicher anderer Akteure, die ebenfalls versuchen, ihre Interessen einzubringen.
Jugendverbände und Jugenddelegierte wie Klimadelegation e.V. organisieren sich im Rahmen der Klimaverhandlungen in der internationalen Jugendvertretung YOUNGO (Youth NGOs). YOUNGO hat in den großen Plenarversammlungen, bei denen knapp 200 Länder zusammenkommen, einen Sitz und Redezeit. Wir können also gemeinsam Reden vorbereiten und so versuchen, Einfluss auf die Debatte zu nehmen. Das ist wichtig, weil wir als Beobachter*innen nicht selbst über den Text verhandeln können, sondern unsere Stimme durch die Länderdelegationen als Sprachrohr in den Prozess eingebracht werden muss. Das tun wir beispielsweise auch in persönlichen Gesprächen mit den offiziellen Vertreter*innen. Welchen Einfluss wir damit haben? 2015 zum Beispiel schaffte es das Stichwort “Generationengerechtigkeit” wegen des jahrelangen Drucks der Jugendorganisationen in die Präambel des Pariser Klimaabkommens.
Zusammen geht mehr
Wir nutzen zudem die mediale Aufmerksamkeit auf den UN-Klimakonferenzen für eigene Veranstaltungen, Pressekonferenzen und Projekte. Dafür arbeiten wir eng mit YOUNGO, anderen Jugendklimaorganisationen aus Deutschland und der Welt sowie mit Ministerien und ähnlichen Institutionen zusammen. 2018 stellten wir beispielsweise einen deutsch-französisch-polnischen Jugendaustausch auf der COP24 in Katowice, Polen, auf die Beine. Ein Jahr zuvor organisierten wir mehrere Talanoa-Dialoge (fidschianische Diskussionsform) auf der COP23 in Bonn. Seit der COP24 in Katowice ist die deutsche Jugend auf UN-Klimakonferenzen besonders stark vernetzt und nutzt die neue, enge Bindung für gemeinsame Projekte und Appelle an die Politik.