Zum Inhalt springen

Unser Selbstverständnis

Wir sind ein Jugend­vere­in aus Deutsch­land, der auf­grund der Hin­ter­gründe unser­er Mit­glieder aktuell eine primär weiße, akademis­che und priv­i­legierte Per­spek­tive auf die Kli­makrise hat. Wir möcht­en weit­er daran arbeit­en, inklu­siv­er und divers­er zu werden. 


Klimagerechtigkeit zwischen globalem Norden und globalem Süden

Eines unser­er Hauptziele ist es, uns für mehr Klim­agerechtigkeit einzuset­zen. Eine aus­führlichere Def­i­n­i­tion von Klim­agerechtigkeit find­et ihr hier: Cli­mate Jus­tice And Envi­ron­men­tal Jus­tice – Black Earth Kollek­tiv oder hier: Klim­agerechtigkeit — Green­peace Kids.

Wir sind ein deutsch­er Jugend­vere­in und sind somit Teil des Glob­alen Nor­dens. Also gehören wir his­torisch gese­hen zu den Hauptverur­sachen­den für die Kli­makrise und ihre Fol­gen. Daraus resul­tiert für uns eine Ver­ant­wortlichkeit. Die Men­schen im Glob­alen Süden, die wenig bis gar nicht ver­ant­wortlich für die Kli­makrise sind, sind häu­fig am schlimm­sten von den Fol­gen betrof­fen. Wir sehen, dass wir nur bed­ingt von und über Klim­agerechtigkeit sprechen kön­nen, da wir in der priv­i­legierten Posi­tion des Glob­alen Nor­dens ste­hen und von den Fol­gen dieser Ungerechtigkeit weniger betrof­fen sind. Wenn es um Klim­agerechtigkeit geht, sehen wir unsere Rolle daher ein­er­seits als Zuhörende der­er, die am meis­ten von den Fol­gen der Kli­makrise betrof­fen sind, ander­er­seits sehen wir es aber auch als unsere Auf­gabe an, mehr Raum für Stim­men und Ideen aus dem Glob­alen Süden zu schaf­fen. Let­zteres bedeutet, dass wir in bes­timmten Sit­u­a­tio­nen aktiv in den Hin­ter­grund treten müssen. Zusät­zlich fol­gern wir aus unser­er Ver­ant­wortlichkeit, dass wir uns mit Klimaaktivist*Innen- und Gerechtigkeits­be­we­gun­gen aus dem Glob­alen Süden sol­i­darisieren und von ihnen ler­nen möcht­en. Vor allem möcht­en wir dafür sor­gen, dass Deutsch­land sich sein­er his­torisch gewach­se­nen Ver­ant­wor­tung beim Kli­maschutz und der Kli­maan­pas­sung annimmt. Klim­agerechtigkeit muss das Leit­prinzip aller poli­tis­chen Maß­nah­men sein, die mit der Kli­makrise in Verbindung stehen.


Und zulet­zt, dafür aber umso wichtiger ist, dass Klim­agerechtigkeit nicht ohne Dekolo­nial­isierung und Anti­ras­sis­mus funk­tion­iert. In diesem Zusam­men­hang erken­nen wir an, dass wir Ras­sis­mus unbe­wusst repro­duzieren und ras­sis­tis­che Struk­turen in unserem Vere­in leben. Deshalb sehen wir unsere volle Ver­ant­wor­tung darin, diese Struk­turen zu reflek­tieren und aufzuar­beit­en, um zukün­ftiges ras­sis­tis­ches Ver­hal­ten zu ver­mei­den. Hier­bei erken­nen wir jedoch eben­falls an, dass dies ein nie enden­der Prozess ist, den wir fest in unseren Vere­insstruk­turen verankern.


Klimagerechtigkeit im intergenerationellem Sinne

Neben der Ver­ant­wor­tung des Glob­alen Nor­dens im Ein­satz für Kli­maschutz und ‑anpas­sung sehen wir auch die inter­gen­er­a­tionellen Prob­leme als wichti­gen Bere­ich unser­er Arbeit an. Junge Men­schen wer­den länger und stärk­er betrof­fen sein als ältere Gen­er­a­tio­nen. Daher soll­ten sie auch mehr gehört wer­den und an den Entschei­dun­gen mitwirken, die ihre Zukun­ft maßge­blich gestalten. 

Daneben ver­suchen wir auch andere soziale Dimen­sio­nen wie beispiel­sweise fem­i­nis­tis­che und antikap­i­tal­is­tis­che Per­spek­tiv­en  in unser­er Arbeit zu adressieren. 

Zu unser­er Arbeit zählt auch die Kli­makrise als Teil der mul­ti­plen sozio-ökol­o­gis­chen Krisen (bspw. Bio­di­ver­sität) zu benen­nen und Lösungsan­sätze zu find­en, die die Krisen nicht gegeneinan­der ausspie­len oder ver­stärken. Eben­so ist für uns das Konzept der nach­halti­gen Entwick­lung weg­weisend, welch­es nicht nur die Ökolo­gie, son­dern auch Soziales und die Ökonomie umfasst.

Unsere Rolle

Zusam­men­fassend sehen wir uns als zivilge­sellschaftliche Akteur*innen, die sich poli­tisch für glob­ale und inter­gen­er­a­tionelle Klim­agerechtigkeit ein­set­zen und als Scharniere zwis­chen den Forderun­gen von der Straße und den Prozessen der Poli­tik wirken, um per­ma­nente wirk­same Maß­nah­men und Struk­turen zu erwirken. Als Vere­in aus Deutsch­land ver­suchen wir vor allem auf deutsche Entscheidungsträger*innen einzuwirken und agieren vornehm­lich auf der europäis­chen und inter­na­tionalen Ebene. Hier lassen wir unser Ver­ständ­nis von Klim­agerechtigkeit in den poli­tis­chen Diskurs ein­fließen und unter­stre­ichen die beson­dere his­torische Ver­ant­wor­tung Deutsch­lands. Auf Grund­lage dessen fordern wir deut­lich stärkere Anstren­gun­gen bei Kli­maschutz und ‑anpas­sung auf nationaler und europäis­ch­er Ebene sowie beson­dere finanzielle und tech­nis­che Unter­stützung im Glob­alen Süden.
Außer­dem sehen wir einen Bil­dungsauf­trag als Teil unser­er Rolle. In Work­shops und über unsere Social Media Kanäle möcht­en wir viele andere Men­schen erre­ichen und mehr Aufmerk­samkeit auf The­men wie Klim­agerechtigkeit und Jugend­par­tizipa­tion in der Klimapoli­tik lenken.

Unsere Arbeitsweise

In unser­er Arbeit möcht­en wir nach Innen und Außen trans­par­ent sein und durch eine inklu­sive Atmo­sphäre viele Per­spek­tiv­en in den Vere­in holen. Andere Per­spek­tiv­en (als unsere eigene) wollen wir ehrlich annehmen und aus unseren Fehlern ler­nen. Wir möcht­en dabei Ver­ant­wor­tung  übernehmen und uns anti­ras­sis­tisch und dekolo­nial weit­er­bilden. Unsere Pro­jek­te, Leitlin­ien und Struk­turen wollen wir ständig hin­ter­fra­gen. Um unsere Arbeit regelmäßig zu über­prüfen, ziehen wir BIPoC Expert*innen zu Rate. Wir wollen unsere Priv­i­legien stärk­er dafür nutzen, Raum an Men­schen aus dem Glob­alen Süden abzugeben. 

Wie kom­men wir auf unsere Positionen ?

Wir sind uns bei der Erar­beitung von klimapoli­tis­chen Posi­tio­nen bewusst, dass wir ein Wis­sensver­ständ­nis aus dem Glob­alen Nor­den repro­duzieren, welch­es auf Kap­i­tal­is­mus und Kolo­nial­is­mus beruht. Dies wollen wir durch die Ein­beziehung von externem Expert*innenwissen fort­laufend kri­tisch reflek­tieren. Die Ergeb­nisse des Weltk­li­marats IPCC sind für uns grundle­gend, jedoch möcht­en wir auch indi­genes Wis­sen, Erfahrungs­berichte und Geschicht­en auf gle­ich­er Ebene bei der Entwick­lung unser­er Posi­tio­nen berücksichtigen. 

Unser Selb­stver­ständ­nis ist Teil eines Reflex­ion­sprozess. Das alte Selb­stver­ständ­nis find­et sich mit einem Klick auf den But­ton. Es spiegelt nicht mehr oder nur in Teilen unser aktuelles Selb­stver­ständ­nis wider.