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Das Runde muss ins Eckige

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Die Vere­in­ten Natio­nen im End­spiel gegen den Klimawandel

Am kom­menden Mon­tag, den 30. Novem­ber ist Anpfiff in Paris: Bis zum 11. Dezem­ber treten rund 45.000 Delegierte aus über 190 Län­dern gegen den Kli­mawan­del und seine Fol­gen an. Doch wie lässt sich ein der­art stark­er Geg­n­er schla­gen? Die Strate­gie der Welt­mannschaft sieht einen rechtlich binden­den Ver­trag vor, mit dessen Rah­menbe­din­gun­gen die Kli­maer­wär­mung auf ein Max­i­mum von 2 Grad beschränkt wer­den soll.

 

 

Anders als bei den gescheit­erten Kli­maver­hand­lun­gen in Kopen­hagen 2009 ste­hen auch die Glob­al Play­er Chi­na und die USA auf dem Spielfeld. Man ist sich einig: Der Kli­mawan­del kann nur besiegt wer­den, wenn die Welt als ein geschlossenes Team auftritt und zusam­men spielt. Dazu ist es wichtig, dass zum Beispiel die EU endlich die Ersatzbank räumt und wieder eine führende Rolle in den Ver­hand­lun­gen ein­nimmt. Bis­lang sind ihre vorgelegten Emis­sion­sre­duk­tion­sziele (IND­Cs) und eine fehlende Posi­tion­ierung im Bere­ich Ver­lust und Schaden (Loss and Dam­age) eher schwache Leistungen.

Einige Spiel­er wie die Entwick­lungslän­der sind beson­ders von dem harten Ein­steigen des Kli­mawan­dels betrof­fen, beispiel­sweise führt der bere­its heute zu beobach­t­ende Tem­per­at­u­ranstieg vor allem im glob­alen Süden zu län­geren Dür­repe­ri­o­den und damit ein­herge­hen­den Ern­teaus­fällen. Die Entwick­lungslän­der benöti­gen daher die Unter­stützung des glob­alen Teams in Form ein­er Finanzierungsleis­tung, dem soge­nan­nten Green Cli­mate Fund. Dieser Fonds, in den die Indus­trielän­der ab 2020 jährlich 100 Mrd. US-Dol­lar ein­zahlen wollen, soll den Entwick­lungslän­dern dabei helfen, die Kosten für die Anpas­sung an den Kli­mawan­del sowie die bere­its ent­stande­nen Kli­maschä­den zu deck­en. Noch ist unklar, wie die Indus­trielän­der ihr Ver­sprechen von 100 Mrd. US-Dol­lar ein­hal­ten wollen. Außer­dem muss der Anteil, der für die Anpas­sungskosten vorge­se­hen ist, deut­lich erhöht wer­den. Der Ball liegt bei den Industrieländern.

Bei einem Unentsch­ieden geht ein Finale in die Ver­längerung. Sollte es in Paris bis zum 11. Dezem­ber noch keine Entschei­dung, also keinen Ver­tragsab­schluss geben, wird auch die COP21 um Ver­hand­lungstage aus­gedehnt. Doch im Fußball heißt es auch „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – wenn die Co-Chairs das Spiel abpfeifen, kommt es darauf an, wie die Spiel­er das Ergeb­nis zu Hause kom­mu­nizieren und umset­zen. Dies geht nur in Zusam­me­nar­beit mit dem 12. Mann, der Zivilge­sellschaft, welche die Spiel­er beobachtet, kri­tisiert und sie daran erin­nert, dass der Kli­mawan­del keine Win­ter­pause kennt.

Text und Bild: Anna Braam

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