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Meine Erfahrung mit Building Bridges for Climate Action

Teas­er:

Yaque­mil­sa Fre­delin­da Mati­ashi Vicente (25) aus Peru studiert Umweltin­ge­nieur­we­sen, ist indi­gene Umweltak­tivistin, Mit­glied von Fri­days for Future Peru und Präsi­dentin der Vere­ini­gung der jun­gen indi­ge­nen und ama­zonis­chen Siedler der Megan­toni. Hier schreibt sie über das Pro­jekt BB4CA, an dem sie teilgenom­men hat. Das Pro­jekt brachte junge Kli­ma­ex­perten aus Lateinameri­ka, der Karibik und Europa zusam­men. Es wurde vom Bun­desmin­is­teri­um für Umwelt, Naturschutz und Reak­tor­sicher­heit finanziell unter­stützt und wird rechtlich von der deutschen Jugend-NGO Kli­madel­e­ga­tion e.V. getragen.

Der 16. März war let­ztes Jahr ein kom­pliziert­er Tag. Ich segelte zum ersten Mal auf hoher See und war so glück­lich darüber. Plöt­zlich reg­neten die Nachricht­en wie flam­mende Pfeile auf unsere Crew: Covid-19 wurde zur Bedro­hung und brach mir das Herz. Das Pro­jekt Sail­ing for Cli­mate Action war vorbei.

Ich hat­te gehofft, meine Stimme bei der UNO einzubrin­gen und mir als junge indi­gene Führungsper­sön­lichkeit Gehör zu ver­schaf­fen, aber alles änderte sich. Plöt­zlich fuhren wir alle nach Hause, mit der Hoff­nung, vielle­icht ein ander­mal zurück­zukehren. Das war der Zeit­punkt, als eine hart­näck­ige Gruppe ein neues Pro­jekt startete: Build­ing Bridges for cli­mate action (BB4CA), das uns als Kli­maak­tivis­ten weit­er­bilden sollte. Mein Herz war wieder froh, denn wir wür­den weit­er­ma­chen und andere wichtige Akteure in jedem Land tre­f­fen. Das war nur dank der uner­müdlichen Men­schen möglich, die immer wieder dafür kämpften, Men­schen einzubeziehen, die Sprech­er für ihre Orte und Län­der sein können.

Build­ing Bridges for Cli­mate Action (BB4CA) war eine große Chance für mich, weil ich gel­ernt habe meine Angst davor zu ver­lieren mich auszu­drück­en. Ich habe gel­ernt, jedem Akteur und jed­er Teil­nehmerin zuzuhören und nachzu­vol­lziehen was sie denken.

In meinem Land wird nicht viel über den Kampf gegen den Kli­mawan­del gesprochen, aber man sieht Kor­rup­tion und Poli­tik­er, die sich gegen­seit­ig angreifen. Die Poli­tik­er füllen sich die Taschen, während die Men­schen ster­ben. Mein Volk stirbt an Hunger, es stirbt an Queck­sil­ber im Blut, es stirbt an Covid-19, es stirbt Tag für Tag wegen der Igno­ranz, die es umgibt.

Als ich an den virtuellen Tre­f­fen von BB4CA teil­nahm, sah ich die Möglichkeit, dass meine Stimme gehört wer­den und Früchte tra­gen kön­nte. Kon­tak­te zu haben würde mir Türen öff­nen, um weit­er­hin meinen Stand­punkt und die sozio-ökol­o­gis­chen Prob­leme, unter denen meine Com­mu­ni­ty lei­det, mitzuteilen und wie wir Lösun­gen dafür find­en können.

Ich würde mir wün­schen, dass mehr Organ­i­sa­tio­nen Ver­anstal­tun­gen wie diese ins Leben rufen, damit wir weit­er expandieren und weit­er­hin Brück­en für den Kampf gegen den Kli­mawan­del bauen können.

Meine Erfahrung mit diesem Pro­jekt war bere­ich­ernd und ich hoffe wirk­lich, dass es wieder organ­isiert wird. Es ist ein Ort, an dem wir keine Unter­schei­dung irgendwelch­er Art sehen müssen, da wir alle für ein Ziel kämpfen. Wenn auch auf unter­schiedliche Weise, aber wir streben alle das gle­iche Ziel an.

Dieses Pro­jekt hat mir wirk­lich Möglichkeit­en eröffnet, Beziehun­gen zu anderen Akteuren aufzubauen. Auch wenn wir uns nicht physisch gese­hen haben, waren unsere Gedanken durch virtuelle Tre­f­fen ver­bun­den wie Äste oder Wurzeln von Bäumen.

Unser Kampf hört nicht auf, wir indi­ge­nen Frauen sind immer an vorder­ster Front und kämpfen für unsere Ter­ri­to­rien. Als junge indi­gene Aktivistin lade ich andere Schwest­ern ein, sich uns in diesem Kampf anzuschließen, denn wir sind die neue Gen­er­a­tion, die für Gerechtigkeit, für Gle­ich­berech­ti­gung, für Frieden und für Frei­heit kämpft. Nichts wurde jemals ohne Anstren­gun­gen erre­icht, also lasst uns voran­schre­it­en und gemein­sam Stärke aufbauen.

Pro­jek­te wie BB4CA soll­ten niemals enden und soll­ten mehr Unter­stützung bekom­men, um diese Anstren­gung für alle weit­er voranzutreiben.

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