Bei der Sonntagsfrage im letzten ZDF Politbarometer vom 17.2. stimmten 86% der Deutschen für die etablierten Parteien, die AfD kam auf zehn Prozent. Wie kommt es also, dass die offensichtliche Minderheit von Rechtspopulisten und ‑extremisten so viel Gehör findet und die Mehrheit schweigt?
Die Antwort auf diese Frage ist erschreckend einfach: Viele sind schlicht zu bequem, denken „es wird schon alles wieder in Ordnung werden“ oder wissen nicht, auf welche Weise sie ihre Meinung Kund tun können. So ging es auch dem Ehepaar Röder aus Frankfurt am Main, den Initiatoren von #PulseofEurope. 2016 haben sie in Frankfurt die erste Demonstration für ein vereintes Europa, für Frieden, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit veranstaltet. Inzwischen nehmen tausende Menschen in über 30 Städten in vier europäischen Ländern an den wöchentlichen Demonstrationen teil.
Eigentlich sind wir uns der Konsequenzen der politischen Untätigkeit bewusst und die Schlussfolgerung daraus sollte lauten, jetzt auch seine Stimme zu erheben und öffentlich für die Idee Europas einzustehen.
Glühbirnenverbote, Gurkengesetze und Bürokratiedschungel; alles oft mit der EU assoziierte Begriffe, manchmal sicher nicht zu Unrecht. Doch wie weitreichend und alltäglich die europäischen Gesetze sind, machen sich viele nicht bewusst. Von freiem Reisen über gesichertes Trinkwasser bis hin zur Abschaffung der Roaming-Gebühren und Erasmus-Programmen; ein Leben außerhalb der EU hätte drastische Auswirkungen auf alle unsere Lebensbereiche, nicht zuletzt auf den Umwelt- und Klimaschutz.
Auf den internationalen Klimakonferenzen vertritt die Europäische Union stets eine gemeinsame Position. Es gibt gemeinsame Klimaschutzziele, den europäischen Emissionshandel, Effizienzlabel und durch die Staatengemeinschaft geförderte Umweltschutzprojekte. Klimaschutz geht am besten gemeinsam und für Europa geht damit technologischer und wirtschaftlicher Fortschritt sowie eine verbesserte Lebensqualität einher. In unseren anderen Artikeln kritisieren wir die EU teils scharf für unverbindliche oder unserer Meinung nach zu niedrige Klimaschutzziele. Nichtsdestotrotz sind die Quellen für Treibhausgase wie bspw. Industrie und Verkehr so tiefgreifend vernetzt, dass ein wirksamer Klimaschutz ohne die Hilfe der EU kaum noch vorstellbar wäre. Sie wirkt als Kontrollinstanz, als Kommunikationsbasis und vertritt die Mitgliedsstaaten auf den internationalen Klimakonferenzen. Für die europäische Gemeinschaft kämpfen, heißt auch für internationalen Klimaschutz zu kämpfen.
Sich einmischen, gehört werden, weltoffen sein, für uns, die Klimadelegation, ist das die Grundlage unseres Engagements. Es ist aber auch die Pflicht jedes Europäers, wir sind für den Erfolg oder das Scheitern der europäischen Idee verantwortlich. Die schweigende Mehrheit muss endlich hinausgehen und auf welche Weise auch immer öffentlich für die Werte unserer 500 Millionen Menschen großen Gemeinschaft einstehen. Das ist die Aufgabe der Stunde und #PulseofEurope ist eine Möglichkeit dazu. Europa darf sich nicht spalten lassen!
Die Demonstrationen von #PulseofEurope finden jeden Sonntag statt, genauere Infos findet ihr auf pulseofeurope.eu.
Weitere Informationen und Möglichkeiten, die die Europäische Union anbietet, sind hier zu finden:
Website der Europäischen Kommission speziell für Jugendliche: http://ec.europa.eu/youth/node_de
Services des Europäischen Parlaments für alle EU-Bürger: http://www.europarl.europa.eu/atyourservice/de/