Youth Day im Pavillon des Nordic Council
Die Jugend ist nicht nur die Zukunft, sie ist die Gegenwart und sie muss heute gehört werden!
Bindu Bhandari, Jugenddelegierte aus Nepal
Am Montag, den 7.11. startete in Marrakesch die 22. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP22). Gleich an diesem Tag richtete die UN-Jugendvertretung YOUNGO gemeinsam mit dem Nordic Council, dem Zusammenschluss der nordischen Länder Dänemark, Faröer Inseln, Finnland, Grönland, Island, Norwegen, Schweden und den Åland Inseln einen „Tag der Jugend“ (Youth Day) aus.
Im Rahmen des Jugend-Tags widmeten sich BotschafterInnen, UN-Jugenddelegierte und VertreterInnen aus der Zivilgesellschaft den Fragen, wie der Klimawandel im Bildungsbereich aufgegriffen werden kann, was die Jugend von der Klimakonferenz erwartet und welche Potentiale im intergenerationellen Dialog zwischen Jung und Alt liegen.
In Uganda bspw. hat der Klimawandel bereits Einzug in die Lehrpläne gehalten. Gerade in Fächern, in denen eine Sprache vermittelt wird, haben die jeweiligen Texte einen direkten Bezug zu Themen rund um den Klimawandel. Im Mathematik-Unterricht werde anstelle des Bremswegs eines Autos die Menge an Solarstrom berechnet, die benötigt wird, um ein Dorf zu versorgen. Die Schülerinnen und Schüler, die zu Hause vom Unterricht erzählen, werden so zu Multiplikatoren für klimabezogene Themen.
Die Erwartungen der jungen Menschen an die „COP of Action“ (Konferenz des Handelns) sind vielfältig. Vor allem wünschen sie sich, dass nach den großen Worten von Paris eine rasche Umsetzung des soeben in Kraft getretenen Klimaabkommens folgt. Zum Beispiel werden konkrete Zusagen von Finanzierungsmaßnamen gefordert, welche die am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder bei der Anpassung an den Klimawandel und bei dem Ausgleich klimabedingter Verluste und Schäden – etwa durch Extremwetterereignisse — unterstützen sollen. Ab 2020 sind im Rahmen des Green Climate Fund (JBZE berichtete) jährlich 100 Mrd. US$ von den Industrieländern bereitzustellen.
Zudem ist mehr Transparenz in punkto Emissionsreduktion gefragt: Die von den einzelnen Ländern eingereichten Ziele zur Einsparung von Treibhausgasen unterscheiden sich etwa darin, dass sie unterschiedliche Zeithorizonte angegeben haben, bis wann ein gewisser Anteil an CO₂ einzusparen ist. Das macht es schwer, die jeweiligen Länder bei der Einhaltung ihrer Klimaschutzziele vergleichen zu können. Und auch wenn die nationalen Emmissionsreduktionsziele eingehalten werden – es bedarf einer deutlichen Steigerung der Ziele um die Erderwärmung auf unter 2°C oder gar 1,5°C zu begrenzen.
Im intergenerationellen Dialog ging es um Kooperationen zwischen Jung und Alt, mit deren Hilfe die Jugend ein stärkeres Gewicht im politischen Prozess erlangen soll. Die International Association for the Advancement of Innovative Approaches to Global Challenges (IAAI) hat ihre neue Kampagne zur Ressourcenmobilisierung für Jugenddelegierte und ihre Projekte, Give Youth a Chance, vorgestellt. Mittels Finanzierungshilfen und geteiltem Wissen soll die Beteiligung junger Menschen im UNFCCC Prozess gesteigert werden.
Verfasst von: Anna Braam