Anpassungsstrategien an die Folgen des Klimawandels werden unter dem Begriff Adaptation zusammengefasst. Dieser Bereich hat in den letzten Konferenzen deutlich an Bedeutung gewonnen, da mittlerweile auch den letzten Delegierten klar geworden ist, dass der Klimawandel und die damit verbundenen Auswirkungen auf die natürliche Umwelt und die Gesellschaft nicht nur vage Vermutungen sondern spürbare Realität sind – sei es das globale Schmelzen der Gletscher und Polkappen, der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels oder die Zunahme an Extremwetterereignissen wie Stürmen oder Überschwemmungen, um nur einige Aspekte zu nennen. Die Folgen des Klimawandels sind vielfältig, demensprechend variabel und individuell müssen auch die zu ergreifenden Gegenmaßnahmen sein.
Auf den Klimakonferenzen beschäftig sich unter anderem der sogenannte Subsidiary Body for Scienctific and Technological Advice, kurz SBSTA, mit diesem Thema. Dieser unterstützt die Klimaverhandlungen durch die Beratung und Bereitstellung von Informationen bei wissenschaftlichen und technologischen Fragestellungen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den drei Bereichen Klimafolgen (Impact), der Anfälligkeit der einzelnen Staaten (Vulnerability) und den Anpassungsstrategien (Adaptation). Hierbei kommt insbesondere dem letzten Punkt eine besondere Bedeutung zu. Deutschland und andere Industrieländer haben genügend technologisches Knowhow und ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung, um den Veränderungen durch den Klimawandel wirksam entgegenzutreten. Dies gilt jedoch nicht für die Entwicklungsländer. Und gerade dort wird der Klimawandel am stärksten zu spüren sein. Länder wie Bangladesch und Äthiopien, Inselstaaten wie Kiribati und die Marshallinseln führen schon jetzt einen täglichen Kampf gegen die unmittelbaren Folgen des Klimawandels, der sich in naher Zukunft noch verschärfen wird. Doch ohne die Unterstützung der Industrieländer und einer sofortigen Umsetzung eines wirksamen Handlungsplans wird dieser Kampf aussichtslos sein.
Aus diesem Grund wurde der Grüne Klimafonds (Green Climate Fund) ins Leben gerufen. In diesen Fonds zahlen die Industrieländer Geld ein, das wiederum von den Entwicklungsländern für effektiven Klimaschutz verwendet wird. Dabei soll die eine Hälfte des Geldes für Klimaschutzprojekte, die andere Hälfte von den betroffenen Ländern für die Anpassung an den Klimawandel eingesetzt werden. Es geht hier um eine Menge Geld. Auf der Klimakonferenz in Kopenhagen haben sich die Industrienationen dazu verpflichtet, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für diesen Klimafonds zur Verfügung zu stellen. Deutschland nimmt mit seinem engagierten Einsatz für den Grünen Klimafonds eine Vorreiterrolle unter den Industriestaaten ein. So hat Deutschland dieses Jahr seinen Beitrag zur Klimafinanzierung von 2 auf 4 Milliarden Dollar verdoppelt – in der Hoffnung, dass es andere Industriestaaten gleichtun werden. Ob allerdings bis zum Jahr 2020 die tatsächlich nötigen Gelder durch die Industriestaaten zusammenkommen, ist noch fraglich – bisher wurden nämlich erst knapp 10 Milliarden eingezahlt. Der Grüne Klimafonds steht in Paris auf der Kippe und damit die Existenz von Millionen von Menschen.
Text: Tilman Kiesel
Bilder: Tilman Kiesel