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Top-Down Bottom-Up Whoop Whoop

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Inter­na­tionale Poli­tik ist unglaublich kom­pliziert. Die UN ver­sucht über 190 Län­der unter einen Hut zu bekom­men, damit am Ende jedes Land die beschlossene Geset­zge­bung zuhause auch wirk­lich umset­zen kann. Es gibt dabei zwei ver­schiedene Arten ein neues inter­na­tionales Abkom­men aufzubauen.

Die bei­den Möglichkeit­en, zwis­chen denen sich die Ver­hand­lun­gen bewe­gen, wer­den „Bot­tom-up“ und „Top-down“ genan­nt, was ein­er­seits ein überge­bauter Rah­men wäre, der dann für alle etwas vorgibt oder ander­er­seits ein Abkom­men, bei dem die Regeln qua­si von unten kom­men und jedes Land sagen kann, wie viel es machen möchte.
Für einen starken Ver­trag wür­den wir, viele andere Grup­pen und auch manche Län­der sich vor allem ein starkes Top-Down-Prinzip wün­schen. Denn nur so kann ein Emis­sions­bud­get fest­gelegt wer­den, das für alle gilt, ambi­tion­iert genug ist und was auch am Ende auch gerecht aufgeteilt wird. Wenn jedes Land seine eige­nen Ziele fes­tlegt, wird es wahrschein­lich eher darauf hin­aus­laufen, dass die Staat­en auch nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich machen.
Die soge­nan­nten IND­Cs, die nation­al angestrebten Kli­maziele, wür­den also einen Bot­tom-Up-Mech­a­nis­mus darstellen und sind bish­er von 56 Staat­en veröf­fentlicht, die ins­ge­samt 62% der Emis­sio­nen verur­sachen. Diese wer­den bere­its jet­zt das Ziel unter 2°C Erwär­mung zu bleiben weit ver­fehlen – wir bewe­gen uns stark auf 3°C zu, was zu extremen Auswirkun­gen auf unsere Umwelt und die Ökosys­teme führen kön­nte. Warum wird dieser Bot­tom-Up-Mech­a­nis­mus trotz­dem eine wichtige Rolle spielen?
Viele Län­der sind nicht oder nur wenig bere­it, sich in die nationale Geset­zge­bung reinre­den zu lassen. Selb­st die ambi­tion­ierten Län­der möcht­en dies nur zu einem gewis­sen Grad, da es z.B. auch für demokratis­che Län­der bedeuten würde, dass jemand anders als das eigene Volk (beziehungsweise gewählte Poli­tik­er) Werte fes­tlegt. Es muss also eine Mis­chung gefun­den wer­den, um so viel wie möglich zen­tral festzule­gen (zum Beispiel über ein glob­ales Bud­get) und zu über­prüfen ohne Län­der zu ver­schreck­en. Dies wird noch eine der schwierig­sten Hür­den hier sein.

 

Text: René Kieselhorst

Fotos: Dorothea Epperlein

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