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Wahl von Trump: Schlechtes Klima auf der Konferenz — mit Aktionsvideo

Dass die US-Wahlen ein entschei­den­der Fak­tor für den Ver­lauf der Kli­makon­ferenz in Mar­rakesch sein wür­den, war bere­its im Vorhinein klar. Man bere­it­ete sich darauf vor, eine Präsi­dentin Clin­ton an ihre Wahlkampfver­sprechen und die Verpflich­tun­gen im Rah­men des Paris­er Abkom­mens zu erin­nern. Wie viele Men­schen in der Welt, hielt man das Szenario eines Präsi­den­ten Trump für eher unwahrscheinlich.
Don­ald Trump ist bekan­nt für seine spon­ta­nen Aus­sagen und die Ten­denz, sich später dann zu wider­sprechen. Dies und die Tat­sache, dass er noch nie ein poli­tis­ches Amt bek­lei­det hat, macht es schw­er, Vorher­sagen auf Grund­lage sein­er bish­eri­gen Aus­sagen zu tre­f­fen und den­noch lässt sich in ihnen eine Ten­denz zum The­ma Kli­maschutz erken­nen, die bei vie­len Ver­han­dlern und Aktivis­ten Ernüchterung hervorruft.
In einem viel zitierten Tweet aus der Zeit vor sein­er Präsi­dentschaft­skan­di­datur äußerte der Repub­likan­er seine Hal­tung zur glob­alen Erder­wär­mung: Diese sei eine Erfind­ung der Chi­ne­sen, um der amerikanis­chen Wirtschaft zu schaden.

Auch später bekräftigte Trump, dass der Kli­mawan­del ein teur­er Schwindel sei, da es ja immer noch zu kalten Wet­terex­tremen käme. Im Rah­men sein­er Kam­pagne hielt er sich mit der Leug­nung des Kli­mawan­dels zurück, kündigte aber auf seinen Wahlkampfre­den nichts­destotrotz an, sämtliche Kli­maschutzaus­gaben der Regierung zu stre­ichen. Im Sep­tem­ber lies Trump ver­laut­en, dass er den ver­meintlichen “Krieg gegen Kohle” been­den, und fos­silen Energi­eträgern im All­ge­meinen zu einem Auf­schwung ver­helfen werde.
Auch zur inter­na­tionalen Klimapoli­tik hat Trump eine Mei­n­ung: Er möchte das Paris­er Abkom­men min­destens neu ver­han­deln oder stattdessen etwas gän­zlich anderes tun. Was er damit meint, lässt er wie so häu­fig offen. Dafür ern­tete Trump damals sog­ar Kri­tik aus China.
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Statt Clin­ton an ihre Kli­maver­sprechen zu errinern, fordern Jugendliche auf der Kli­makone­fernz nun die Men­schen auf, sich an diese Ziele zu errinern. Sie glauben nicht, dass Don­ald Trump dies aus­re­iched tun wird.

 

Welche dieser vie­len Ankündi­gun­gen während sein­er Präsi­dentschaft nun tat­säch­lich Real­ität wer­den, ste­ht noch in den Ster­nen. Eine erste Möglichkeit für Trump, rechtlich vom Kli­maver­trag zurück­zutreten, gibt es früh­estens ein Jahr nach­dem die USA unterze­ich­net hat, also im Okto­ber 2017. Ob Don­ald Trump diesen sym­bol­is­chen Schritt für nötig hält, ist schw­er zu sagen; aber auch wenn die USA weit­er Teil des Abkom­mens bleiben, ist zu bezweifeln, dass seine Regierung effek­tive Maß­nah­men zum Kli­maschutz für nötig hal­ten wird.
Dies kann die Effek­tiv­ität des Paris­er Abkom­mens bee­in­flussen. Trotz­dem ist dies ein Ver­trag, den auch 196 andere Län­der mit einem gemein­samen Ziel unter­schrieben haben.
Die Del­e­ga­tio­nen in Mar­rakesch wer­den sich jet­zt Gedanken darüber machen müssen, wie die Umset­zung des Kli­maver­trags so weit wie möglich von Trumps Unberechen­barkeit abgeschirmt wer­den kann. Es muss weit­erge­hen. Wir haben keine andere Wahl!

Während der Kli­makon­ferenz in Mar­rakesch protestierten Jugend­delegierte gegen die Wahl von Trump. Wir haben sie gebeten über ihre Äng­ste zu sprechn und uns mittzuteilen warum sie trotz­dem weitermachen.

Autor: Jan Sieveking

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